Am Dienstag, dem 4. Dezember 2017, fand eine Lesung im Jahrgang 5 mit der Kinder- und Jugendbuchautorin Anne Voorhoeve statt. Die Autorin lebt in Berlin und schreibt Bücher um Kindern und Jugendlichen die deutsche Geschichte näher zu bringen.
Bei den gespannt zuhörenden Schüler/innen aus Klassenstufe 5 las sie aus ihrem Buch: „Wir 7 vom Reuterkiez“. Es handelt von einer Kinderbande im Berliner Stadtteil Neukölln, genauer gesagt von der Familie von Pia und Jonas. Ihre Eltern streiten sich ständig. Das kleine Brüllen dauert bis zu 10 Minuten, das große sehr, sehr lange. Als es schließlich zur Trennung der Eltern kommt, sind die Kinder verzweifelt. Wo sollen sie in Zukunft wohnen? Schließlich wollen sie nicht wegziehen, nicht die Schule wechseln und nicht ihre Freunde verlieren.
Die Eltern finden eine Lösung: Pia und Jonas bleiben in ihrer Wohnung, der Kinderwohnung, und Vater und Mutter wohnen abwechselnd 1 Woche bei ihnen. Die Sache hat nur einen Haken, es müssen jetzt 3 Wohnungen bezahlt werden und da bleibt kein Geld mehr übrig für die Ferien.
Aber auch das bekommen Pia und Jonas hin. Sie gründen eine 7er Bande und organisieren Führungen für Touristen „ Berlin für starke Nerven“. Der Stadtteil ist nämlich inzwischen verschönert worden, neue teure Wohnungen werden gebaut und die alten Bewohner, viele Türken und Ausländer, müssen wegziehen.
Die 7er Bande will deshalb die Touristen vergraulen und macht Schreckensführungen mit Überfällen von Kampfhunden (in Wahrheit den gutmütigsten Hunden der Welt), Besuchen von schmutzigen Stellen, gestellten Überfällen auf Taxifahrer…
Anne Voorhoeve fragte immer wieder ihre Zuhörer nach ihren Vorstellungen wie die Geschichte weiter gehen könnte. Und die 5er hatten auch viele Fragen an die Autorin: o wie lange sie an einem Buch schreibt – 1bis 2 Jahre, o ob sie von Hand schreibt – nein, mit dem PC -, o ob man reich werden kann mit dem Schreiben – nur wenn man ganz berühmt wird, o ob sie gut in der Schule war.- in Deutsch ja, in Mathematik nicht…
Am Schluss verrät sie noch, wie sie zum Schreiben kam. Mit 6 Jahren bekam sie ein Buch über einen Raben, der getötet und ausgestopft wurde. Sie fand die Geschichte so traurig, dass sie immer wieder weinte. Kurzerhand nahm sie einen dicken schwarzen Filzstift und hat die schrecklichen Stellen durchgestrichen. Und dann schrieb sie einen anderen Schluss.
Das hat ihr ein Gefühl von Macht gegeben. Man kann selbst bestimmen, was passiert.
Schön, mal eine Autorin so hautnah zu erleben. Das Buch könnt ihr demnächst in der Bibliothek ausleihen.