Wenn Kinder früh lernen, mit Unterschieden umzugehen, macht sie das stark für die Zukunft. So können sie die Welt zum Besseren verändern. Diese Erfahrungen wirken bis ins Erwachsenenalter und sorgen für bessere Ausbildungs- und Berufschancen.
Jährlich am 5. Mai findet der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Unter dem Motto „Inklusion von Anfang an“ liegt der Fokus in diesem Jahr insbesondere auf Kindern und Jugendlichen. Die Ganztagsgemeinschaftsschule Neunkirchen folgte der Einladung der Flüchtlings- und Migrantenhilfe Neunkirchen, aus diesem Anlass zwei Aktionen mitzugestalten. Insbesonders angesprochen wurden die DaF-Schülerinnen und Schüler mit Flucht- und anderem Migrationshintegrund.
Am 7.Mai ging es darum, sich den ganzen Tag über während des Unterrichts mit den Themen „Menschen mit Handycap“, „Vielfalt“ etc. auseinanderzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler haben einige Übungen gemacht, um Erfahrungen mit einer körperlichen Einschränkung zu sammeln. Sie sollten zum Beispiel versuchen, mit verbundenen Augen einen vereinbarten Weg zu gehen. Oder sie setzten sich einen Kopfhörer auf, so dass sie möglichst wenig oder gar nichts hören konnten, und sollten aus den Lippenbewegungen und der Mimik verstehen, was von der Lehrkraft gesagt wurde. Beim Video über die Verschiedenheit von Menschen wurden die Schüler von einer Gebärdesprache-Dolmetscherin überrascht. Es entstanden rege Diskussionen, welche Selbsterfahrungen die Schülerinnen und Schüler im Alltag schon gemacht hatten.
Am 8. Mai besichtigte eine Schülergruppe das St.Vincenz Alten- und Pflegeheim in Neunkirchen. Das Highlight des Besuchs war ein musikalischer Auftritt mit Liedern aus den Heimatländern der Musiker und mit bekannten Liedern aus Deutschland beziehungsweise der Welt. Zur Stärkung gabs auch einen Kuchen.
Im Vorfeld haben die Schüler das Lied „Ich bin anders als Du“ eingeübt, das an beiden Tagen gesungen wurde.
Viele Kinder hatten bisher noch keine Berührung mit dem Thema Inklusion. Mit beiden Projekttagen sollte der erste Schritt gegangen und die Schülerinnen und Schüler altersgerecht für das Thema Behinderung geöffnet werden. Die Aktionen fanden im Rahmen des Projektes „Mit Rhythmus Freude schenken“ der Flüchtlings- und Migrantenhilfe Neunkirchen statt, gefördert durch die Aktion Mensch.